Vor genau 42 Yogavideos, im Jahr 2019, habe ich mit unserer Tochter Leonie Folge 100, Down To Earth (1) vorgeübt. Weil diese Yogasession eine der beliebtesten auf YOGAMOUR plus ist, habe ich beschlossen, eine »Fortsetzung« zu verfilmen. Fokus: stehende Haltungen!
Ich habe eine spannende Erfahrung beim Dreh gemacht, die ich unbedingt mit euch teilen möchte: Normalerweise, wenn wir an einem Drehplatz arbeiten, an dem ich viel Platz um mich herum habe und in die Weite blicke (und mich btw. superwohl dabei fühle), bin ich sehr wackelig in den Balancehaltungen. Wir müssen fast immer zwei oder drei Mal nachdrehen, bis das āsana auf einem Bein einigermaßen sitzt!
Diesmal, mit dem Baum direkt vor mir, habe ich auf Anhieb und fast ohne Wackeln den ersten Durchgang geübt. Ich war von mir selbst so begeistert, dass ich DANN vor Freude fast umgefallen wäre :D! Beim zweiten Durchgang war es genauso stabil (wir mussten zweimal drehen, weil die Sonne uns einen Streich gespielt hat), bis schließlich die Muskeln meines linken Beins gestreikt haben - das linke Bein ist mein schwächeres. (Habt ihr auch ein starkes und ein schwächeres Bein?).
Es ist generell einfacher zu balancieren, wenn wir den Blick auf einen festen, unbeweglichen Punkt richten - den sogenannten visuellen Fixpunkt. Das kann auch ein Fleck an der Wand sein, ein Türgriff, ein Stuhl etc. Bestimmt ist euch schon aufgefallen, dass es sehr schwierig ist, z.B. im Yogastudio die Balance zu halten, wenn vor euch jemand wackelt oder umfällt. Wenn ein visueller Fixpunkt gegeben ist, spielt der Körper mit dem Nervensystem bzw. Gehirn zusammen und hält die Balance über passende kleine oder größere Ausgleichsbewegungen.
Am Strand ist dieser visuelle Fixpunkt auf Augenhöhe meist nicht da und der Horizont sehr weit weg. Der Stamm einer stabilen, majestätischen, großen, tief im Boden verwurzelten, alten Buche löste bei mir genau das aus, was sich in allen āsanas so toll anfühlt: Stabilität und Leichtigkeit.
Nun, ich werde trotzdem nicht nur unter Bäumen üben, sondern weiterhin auch die Weite der Natur nutzen, sei es zum Filmen oder ganz für mich. Denn auch das Umfallen hat je etwas sehr Lehrreiches: aufstehen, Krönchen richten, lächeln, nochmal probieren. Mit Leichtigkeit.
Schreibt mir unbedingt in die Kommentare, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und wie es euch im kleinen und großen Adler ging! Und: Welches euer starkes Bein ist!
Alles Liebe und viel Freude beim Üben,
Eure Bärbel
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