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Yoga Guides

Yoga & TCM – Teil 1

Mit Yin und Yang Balance im Leben finden

von Verena

Nicht zu handeln, ist der Weg des Himmels. Im Frühling wird nichts getan, das Leben zu entfachen, im Sommer nichts, dem Wachstum nachzuhelfen; im Herbst wird nichts getan, die Reife herbeizuführen, im Winter nichts zur Speicherung. (…) Von Anfang wird kein Ergebnis gesucht, und doch werden Ergebnisse erzielt.

Wang Cong, taoistischer Philosoph und Wissenschaftler (ca. 27-100)

Von der Theorie zu Praxis - so könnte das Motto dieser Artikelreihe lauten! In zwei Wochen wird Bärbel hier auf YOGAMOUR plus ein Übungsvideo mit Einflüssen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) veröffentlichen. Davor gibt es ein wenig Hintergrundwissen für dich, damit du in deiner Praxis davon profitieren kannst.

»Typische« TCM-Einflüsse im Yoga

Bestimmt hast du schon von der TCM gehört - auch in Bärbels Yin-Sessions gab und gibt es immer wieder Ideen, die von dieser alternativen Medizinlehre inspiriert sind. Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, warum TCM überhaupt mit Yoga kombiniert wird?

Im Yoga trifft man tatsächlich häufig auf chinesische Wurzeln, sobald man auf die Yin-Seite blickt: Der Yoga-Stil Yin Yoga basiert unter anderem auf dem Prinzip von Yin und Yang, der Fünf-Elemente- und der Meridian-Lehre. (Wie so ziemlich alle anderen Yogastile ist er aber natürlich genauso von indischen und westlichen Einflüssen geprägt.)
Indem die āsanas im Yin Yoga lange gehalten werden, geht man davon aus, dass das tiefere Fasziengewebe, aber auch die in der östlichen Tradition vorkommenden Meridiane angesprochen werden. Bei den meisten Yin-Yoga-Autoren und -Lehrern findet man daher ganz selbstverständlich auch Sequenzen, die für die einzelnen Meridiane kreiert wurden. Dabei ist eine Übungsreihe für Niere, Leber oder Gallenblase nach der chinesischen Sichtweise nicht auf ein einzelnes Organ beschränkt, es geht vielmehr um ein ganzes (Energie-)System im Körper mit all seinen Funktionen und zugehörigen Emotionen.

TCM ist aber nicht nur Yin!

Zwar bin auch ich durch meine Yin-Yoga-Fortbildungen mit der Traditionellen Chinesischen Medizin in Kontakt gekommen. Um die Grundlagen der TCM mit Yoga zu kombinieren, muss man sich aber nicht ausschließlich auf Yin Yoga konzentrieren - es gibt viele Möglichkeiten, diese uralte Gesundheitslehre in so ziemlich jeden Yogastil zu integrieren! Dass TCM in alle Yogastunden einfließen darf, ist mir selbst erst im Rahmen eines Online-TCM-Teacher-Trainings von Tiffany Cruikshank bei Yoga Medicine bewusst geworden: Die Weisheit der TCM kann ganzheitlich dazu inspirieren, einen völlig neuen Blickwinkel einzunehmen - egal ob im Sitzen, Liegen, Flow oder beim Atmen. :)

Am Ende dieser Reihe hoffe ich, dass du Bärbels Video zu dieser Serie übst und mit einem gewissen Grundverständnis diese wertvollen Prinzipien in der Yogapraxis für dich entdeckst!

Von Ost nach West

Der amerikanische Autor Ted J. Kaptchuk schreibt in seinem umfangreichen Grundlagenwerk zur Chinesischen Medizin, dass diese im Westen häufig einseitig gesehen wird: Entweder wird sie als Aberglaube abgetan oder als alternativer Weg fernab des Mainstreams mystifiziert und glorifiziert. Tatsache, bestimmt kennst auch du Menschen, die entweder klar auf der einen oder anderen Seite stehen.

Wahr ist, dass sich die chinesische und die westliche Denkweise stark voneinander unterscheiden, wenn es um Gesundheit und -bleiben geht: Während sich die westliche Medizin laut Kaptchuk hauptsächlich mit isolierbaren Krankheitskategorien oder -ursachen beschäftigt und die Logik des zuständigen Arztes analytisch ist, beachtet der chinesische Arzt das gesamte Individuum in seiner Physis und Psyche. Alle möglichen Informationen über den Patienten werden gesammelt und daraus wird ein »Muster der Disharmonie« gezeichnet. »Die östliche Diagnostik führt nicht hin zu einer speziellen, isolierten Krankheit oder zu präzisen Ursachen, sondern gibt eine fast poetische, jedoch brauchbare Beschreibung der ganzen Person«, so der Autor. Es kann durchaus sein, dass zehn Patienten mit ein- und demselben Symptom von einem chinesischen Arzt aufgrund zehn unterschiedlicher Disharmonie-Muster schließlich komplett verschieden behandelt werden. Denn dieser orientiert sich an der ganzheitlichen Sichtweise, dass jedes einzelne Element immer nur in Relation zum Ganzen verstanden werden kann. Geht es einer Person nicht gut, weisen nach diesem Verständnis ihre Krankheitszeichen auf eine bestehende Disharmonie im Körper hin, die sich immer auch in anderen Lebensbereichen zeigt.

Auch für uns Yogi:nis finde ich eine Sache absolut essentiell: Wenngleich das Wörtchen »Medizin« bereits in der Bezeichnung TCM steckt, ist sie viel mehr als nur das! Ähnlich wie Ayurveda ist sie eine Lebensphilosophie und Gesundheitslehre. Dabei stützt sie sich auf zahlreiche Theorien, die tief in der chinesischen Tradition verwurzelt sind. Nur wenn man dies beachtet und verinnerlicht, macht es Sinn, Yoga und TCM zusammenzubringen…


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Veröffentlicht am 19. März 2023 | Geschrieben von Verena | Alle Artikel von Verena

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